In diesem Lebensabschnitt kann sich dein Kind einmal ganz groß und am nächsten Tag wieder ganz klein fühlen. Zwar befasst es sich weiterhin in erster Linie mit sich selbst, beginnt jedoch auch, andere besser zu verstehen. Beim Spielen und Zusammensein mit anderen blüht es auf; häufig kooperiert es gern, übernimmt Verantwortung und kümmert sich um andere. Es versteht, dass Freundschaften etwas Besonderes sind.
Aufgrund des Wachstums benötigt das Kind nun immer mehr Platz zum Bewegen; Arme und Beine werden länger, und die Bewegungen können ein wenig ungelenk sein. Eine schöne Idee ist es, gemeinsam auf verschiedene Arten aktiv zu sein und beispielsweise zu rennen, zu springen und zu hüpfen, zu werfen und zu fangen. Viele Kinder balancieren gern, machen Purzelbäume und fahren mit dem Rad, andere lernen schwimmen, skifahren oder eislaufen. Beliebt sind Spiele wie „Alle Vögel fliegen hoch“, „Reise nach Jerusalem“ und Stopptanz.
Gern werden auch eigene Märchen erzählt, und zwar mit vollständigen Sätzen. Das Kind stellt zahlreiche Fragen und möchte nicht nur den eigenen Namen schreiben, sondern auch kurze Wörter buchstabieren können. Manche fangen auch mit dem Lesen an. Lies jede Menge Märchen vor und gestalte eigene Bücher mit den von deinem Kind ausgedachten Geschichten und mit seinen Zeichnungen. Es kann nun immer besser zwischen Fantasie und Realität unterscheiden, Schlussfolgerungen ziehen und argumentieren. Der Umgang mit den eigenen Gefühlen wird leichter, und durch die sich entwickelnde Empathie auch der Umgang mit den Gefühlen anderer.
Viele Kinder lieben es, zu basteln und Spiele zu spielen, und legen Wert auf feste Abläufe und Vereinbarungen, auf Regeln und Gerechtigkeit. Kleine Bewegungen mit den Fingern und das Halten von Stiften mit Daumen und Zeigefinger verbessern sich ebenso wie die Fähigkeiten, Perlchen zur Kette aufzureihen, detaillierter zu zeichnen und mit der Schere zu schneiden. Das Kind kann nun über längere Phasen stillsitzen und sich auf eine Sache konzentrieren. Es lernt meistens durchs Spielen, ist aber eher bereit, Aufgaben zu übernehmen, und es liebt das Spiel „Schule“.
Autorin: Benita Hammarström
Pflegefachkraft für Kinder und Jugendliche