Diese Phase ist geprägt von der Entwicklung der Identität und der Person des Kindes, sodass seine eigenen Bedürfnisse häufig im Mittelpunkt stehen. In diesem Alter kann und will das Kind mehr und mehr Dinge selbstständig tun, beispielsweise Essen, Anziehen oder das Öffnen und Schließen von Türen. Es ist außerdem sehr aktiv und rennt, hüpft, läuft Treppen, geht auf Zehenspitzen und auch gern rückwärts. Da es darüber hinaus viele Kids lieben, Bälle zu kicken und Dreirad zu fahren, empfiehlt es sich, Zeiten für Spiele und Ausflüge einzuplanen, damit der Nachwuchs seine Energie abbauen kann. Vielleicht geht ihr in den Wald, wo man herrlich über Äste hüpfen und Steine klettern kann? Rutschbahnen, Schaukeln und Klettergerüste sind nun ebenfalls das Mittel der Wahl.
Auch die Fantasie entwickelt sich weiter, was dazu führt, dass das Kind so tun kann, als wären bestimmte Sachverhalte komplett anders. Zu den Als-ob-Spielen gesellen sich Puppen und Tiere, und auch Abläufe werden integriert: Die Puppe wird zuerst gefüttert, dann gewickelt und schließlich zu Bett gebracht. Mit Vorliebe verkleidet man sich jetzt mit alten Hüten, Westen, Röcken, Taschen und Schmuck. Andere Kinder rücken mehr und mehr in den Fokus. Die Begegnung mit ihnen macht Spaß, und das Kind ergreift gern die Initiative, um mit Gleichaltrigen zu reden und zu spielen. Es imitiert weiterhin die Erwachsenen, aber auch ältere Kinder, und hat nun weniger Schwierigkeiten, darauf zu warten, bis es an der Reihe ist. Allerdings findet das Kind es schwierig, sich länger auf eine Sache zu konzentrieren und wechselt gern schnell zu anderen Dingen. Einfache Puzzles zu lösen, ist ebenso beliebt wie das Sortieren von Gegenständen nach Größe oder Farbe und das Malen mit Buntstiften, Wachsmalkreide, Wasser- und Fingerfarben – wobei die Werke bevorzugt aus Kreisen und Strichen bestehen. Auch mit Knete wird gern gespielt.
Die Sprachentwicklung macht deutliche Fortschritte, und in der Regel kann das Kind kurze Sätze mit bis zu sechs Wörtern formulieren. Durch Vorlesen vergrößert sich sein Wortschatz, und auch mithilfe von Liedern und Reimen lässt sich die Sprache verbessern. Mit einer allabendlichen Gutenachtgeschichte bzw. möglichst häufigen Lesestunden, am besten mit Büchern, die große Bilder und wenig Text enthalten, liegst du garantiert richtig.
Autorin: Benita Hammarström
Pflegefachkraft für Kinder und Jugendliche